Konjunkturbericht
Konjunktur in Deutschland
Nach der Bundestagswahl haben sich die Koalitionsparteien zeitnah auf Eckpunkte eines Finanzpakets und einen Koalitionsvertrag geeinigt. Dieser verspricht den Unternehmen mehr Planungssicherheit. Auf internationaler Ebene ist es anders. Donald Trump rüttelt an der Weltordnung, geopolitisch und handelspolitisch. Die Maßnahmen der US-amerikanischen Regierung zur Re-Industrialisierung der USA bringen die Weltwirtschaft in Bedrängnis. So verhängten die USA die höchsten Einfuhrzölle seit einem Jahrhundert. Nahezu alle Länder sind betroffen, wenngleich in unterschiedlichem Ausmaß. Wurden die Importe der EU mit einem Basiszoll von zunächst 20 Prozent belegt, war China zu Beginn mit 34 Prozent dabei. Dabei ist stets unsicher, welches Dekret Donald Trump als Nächstes unterschreibt. Deutschland ist eine Exportnation, und als solche ist sie von internationalen Entwicklungen stark betroffen. Vor diesem Hintergrund gehen Zölle, Strafzölle und eine angeschlagene Weltwirtschaft an den Unternehmen nicht spurlos vorbei. Die handelspolitischen Effekte fallen letztlich umso stärker aus,
je länger die hohen Zölle bestehen bleiben und je heftiger die Gegenmaßnahmen der betroffenen Handelsblöcke ausfallen. Im Extremfall droht ein Handelskrieg mit einer Zollspirale, die die Weltwirtschaft in eine schwere Rezession führt. Angesichts dieser Entwicklung sehen die wirtschaftswissenschaftlichen Institute für Deutschland auch in 2025 keinen Aufschwung. Wachstumsraten des realen Bruttoinlandsprodukts von mehr als einem Prozent werden frühestens für 2026 erwartet.